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07.08.2023
KUNST, KOMMERZ UND KREATIVITÄT
Unsere Sprache macht es uns einfach: wir können Begriffe beliebig trennen und Dinge nach unserem Gusto benennen: „Das ist Kunst!“ oder eben „Das ist Kommerz!“. In Wahrheit verschmelzen diese Begriffe – schon immer und heute mehr denn je. In Galerien und an Hauswänden, im Werbeblock und im Schaufenster, auf dem Laufsteg und auf der Leinwand. Gerade im Hinblick auf KI wird dabei auch unser Verständnis von Kreativität hinterfragt. Was bleibt, wenn wir immer mehr prompten statt selber zu kreieren? Wieviel Kunst kann ein kommerzielles Programm herstellen? Und wieviel Rosa verträgt die Welt?
Die eine Antwort gibt es nicht, jedenfalls nicht hier. Dafür jede Menge Beispiele, wo Kunst, Kommerz und Kreativität auf ganz wunderbare Weise kombiniert wurde: von Menschen inspiriert, von Menschen erdacht, für Menschen umgesetzt.
Verspieltheit ist in Googles DNA. Die täglichen Doodles (Varianten des Google-Logos) sind ein Aushängeschild dafür. Darüber hinaus installieren sie oft auch temporäre Easter Eggs, die, wie bei dem rosa Barbie-Screen, einen aktuellen Hype aufgreifen, viral gehen und Spaß machen. Natürlich kostet das die Werbetreibenden eine Stange Geld. Und als netter Nebeneffekt landen unzählige User auf der eigenen Plattform. Also doch nicht nur alles aus Fun, oder was?
2023 ist das Jahr der „Produkt“-Filme. Eine Auswahl an aktuellen Image-trächtigen Filmen, bei denen der Werbespot auf 90+ Minuten aufgepimpt wurde.
Die Cannes Lions sind das wichtigste internationale Werbefestival, die Oscars der Kommunikationsindustrie. Hier wird nicht der Aldi-Flyer eingereicht und auch nicht der Colgate-Spot. Im Gegenteil, bei den diesjährigen Gewinnern fragt man sich manchmal, was das eigentlich noch mit klassischer Werbung zu tun haben. Nichts – denn davon haben die Menschen genug. Unternehmen werden zum Absender für relevante Unterhaltung mit Haltung und Emotion. Entertainment ist das trojanische Pferd, mit dem sie es wieder in die Köpfe der Konsumenten schaffen wollen. Einige Beispiele:
Ein 5-minütiger Kurzfilm über einen Boxer in Mexiko, der ein größeres Problem hat als seinen nächsten Gegner: seine Sexualität. Untermalt von einem Tears for Fears-Song in unterschiedlichen Varianten, aber nur einer Message: Shout it out loud!
Silber/Film CraftEine Collage aus privat aufgenommenen Szenen – intim, fröhlich, vertraut. Bis die heile Welt mit einem Satz am Ende auf den Kopf gestellt wird. Der Spot ist Teil einer großen Awareness-Kampagne, die auch in Print und Out of Home stattfand.
Grand Prix/FilmTelefonica und Motorola spinnen die Geschichte des Kinoklassikers CITY OF GODS (2002), dem Oscar-nominierten Drama über die Favelas von Rio, weiter. In dem 15-Minüter sind die Protagonisten 40 Jahre älter, aber die Probleme der Stadt die gleichen.
Silber/FilmLow Budget als Kunstform, BE KIND REWIND lässt grüßen: Wie der letzte Blockbuster-Store auf der Welt es geschafft hat, die Superbowl-Ads zu übertrumpfen und aus 20$ Produktionskosten einen Mediawert von 300 Mio.$ zu generieren? VHS ab!
Bronze/FilmVideo killed the Radiostar. Internet killed MTV und Spotify killed eh alles. Doch einige ambitionierte Musiker*innen lassen es sich nicht nehmen und erschaffen nach wie vor mit ihren Videos einen Vordergrund für ihre Musik, der dem künstlerischen Anspruch der Tonspur in nichts nachsteht.
Rap-Hyperstar Kendrick Lamar mit Kollegin Taylour Paige in einem so herausragenden wie verstörenden 5-Minuten-Oneshot (mit Happy End). Dafür gab es den Grand Prix bei den Cannes Lions.
We cry together/Kendrick Lamar&Taylour PaigeWallace&Gromit auf Juice: Pharell Williams überträgt die Ur-Form der Animation, das Zoetrop, auf heutiges State of the Art CGI. 100% digital erstellt, aber unter den physikalischen Gesetzen des antiken Bilderkarussels: Animationsschleifen mit 24 Bildern, wobei 24 Versionen jeder Animation auf dem Zoetrop platziert werden. Durch Drehung und mit Stroboskoplicht wird die Illusion von Bewegung erzeugt – alles im Computer.
Cash in, Cash out/Pharell WilliamsMetropolis meets Röntgenbild. Ein cineastischer Fleckerlteppich aus Thom Yorkes Vorstellungskraft – Kohlemalerei, Simulation, 3D-Animation und Stop-Motion-Fotografie in 3000 handbearbeiteten Bildern.
Last I heard/Thom YorkeManchmal liegt die Kunst darin, die passende Metapher für ein Musikstück zu finden. Bei Goliath ist es die brachiale Ästhetik einer Bergbaumaschine und die Menschen, die ohnmächtig Teil eines selbstgeschaffenen Systems sind. Oder Woodkid steht einfach nur auf Bagger.
Goliath/WoodkidEin Musikvideo wie ein guter Kurzfilm: man fühlt von Sekunde eins mit. Eine rohe und dynamische Interpretation des Titels, durch die 16mm-Kamera nostalgisch und gleichzeitig hochaktuell.
Beautiful Life/Michael KiwanukaErst durch das Aktivieren des eingebetteten Inhalts wird eine Verbindung zu Dritt-Servern aufgebaut, personenbezogene Daten (bspw. Ihre IP-Adresse) übertragen sowie Cookies gesetzt. Bitte beachten Sie vor Aufruf unsere Datenschutzerklärung.
Externe Daten ladenDas Internet erfindet sich immer neu, sonst schalten wir ab. Oder um. Bei Interviews/Podcasts/Videocasts ist ein seltsames Phänomen zu beobachten, das immer mehr Leute anzieht: Durch das Provozieren von Clown-Situationen, Cringe-Stimmung und Andy-Kaufman-Momenten wird das Interview zur surrealen Hängepartie. Aneinander vorbeireden, awkward silence, den anderen bloßstellen, unangemessene Fragen, bizarre Antworten. Stellt sich also die Frage, warum diese Formate so gut ankommen. Ist es Fremdscham-Masochismus? Oder die Freude am Leid der Interviewpartner? Oder kitzelt man/frau dadurch endlich mal etwas Authentizität hinter der Medienfassade hervor, Verletzlichkeit und dadurch Nahbarkeit?
Zach Galifianakis war der Erste, der das Internet mit seiner Vorliebe für eher unamerikanischem "Inappropriate Humour" beglückte. "Between two Ferns" lief in unregelmäßigen Abständen von 2008 bis 2018 und versammelte das Who is who von Hollywood bis zum Weißen Haus.
Cringe between two FernsNardwuar the Human Serviette bringt eigentlich alles mit, um ihn nicht zu kennen: Musiknerd, Nervensäge, respektlos, albern… Doch der Radiomoderator bekommt seit Jahrzehnten jede Menge Musikgrößen vor das Mikrofon (und die Kamera). Vielleicht liegt es an den Geschenken die er gerne mal dabeihat.
Der Interview-ClownSie sieht aus wie das Girl next door, kann aber mit zwei Worten Minusgrade erzeugen: Bobbi Althoff ist recht neu im Podcast-Game, doch die aktuellen 55 Minuten von "The real good Podcast" mit keinem Geringeren als Drake schauten sich in den ersten zwei Wochen bereits 10 Mio. auf Youtube an. Unangenehme Stille und noch unangenehmere Nachfragen sind ihr Ding. Und scheinbar das von Millionen anderer.
Der neue Star am Fremdscham-HimmelKreativität ist laut Duden „schöpferische Kraft“. Doch um etwas Neues zu erschaffen reicht es manchmal, wenn man zwei bestehende Dinge verbindet. Das kommt besonders gut an weil es bei der Zielgruppe das Neue mit dem Bekannten zusammenführt, Aufregung und Vertrautheit. Der DJ mixt zwei Platten zusammen, der Marketeer zwei Marken: Produkt und IP.
Lacoste und Chill: die Modebrand tut sich mit dem Streamer zusammen und featured in einer eigenen Kollektion Key Visuals der ikonischsten Netflix-Serien. Besonders clever im Spot dafür: der Einsatz von Skip- und Pause-Grafiken als typisches Netflix-Merkmal
Lacoste x NetflixDie etwas andere Art Fußball-Serie findet ihren Weg zu dem beliebtesten Fußball-Game der Welt. Chapeau für die Idee, aber noch viel mehr Respekt, wer das bei Apple TV und EA Sports abgenickt hat.
Fifa 23 x Ted LassoDarf auch hier nicht fehlen: exemplarisch für unzählige Kooperationen nutzt auch Google den Hype und zeigt ihre Version einer Barbie-World.
Google x BarbieWettplattformen haben ein Imageproblem. Da kommt ein geläuterter Box-Champ und sein gefeierter Siegeslauf durch die Hood gerade recht. Und eine große Filmszene wird auf einmal zu Werbung… gut oder schlecht?
Ladbrokes x RockyGOOGLE X GORILLAZ: Wie präsentiert eine virtuelle Band ihre neue Single? Natürlich mittels Virtual Reality. Wenn es sich dabei um eine der bekanntesten Show-Acts weltweit handelt, tut sie sich mit einer der größten Tech-Firmen zusammen und gemeinsam heben sie VR-Entertainment auf ein neues Level.
VideoBarbie ist voller cineastischer Easter Eggs. Auf welche Filme spielt Greta Gerwig in diesen Szenen an? (Unter den ersten drei Antworten an MBI wird ein Barbie UNO-Spiel verlost)