“Ich kann gar nicht sagen, was es bedeutet, wenn ein Film gemacht wird aus einem Buch, das man geschrieben hat. Als ich anfing, “Das Geisterhaus” zu schreiben, wusste ich nicht, dass ich ein Buch schreiben würde. Ich dachte, ich würde einen Brief an meinen Großvater schreiben, der in Chile im Sterben lag, und in diesem Brief wollte ich ihm sagen, dass er in Frieden sterben könne, weil ich keine der Anekdoten vergessen hatte, die er mir über sein Leben erzählt hat. Und um zu beweisen, dass ich nichts vergessen hatte, fing ich zu schreiben an. Irgendwas passierte dann “unterwegs”, andere Figuren stiegen ein, die Fiktion übernahm das Steuer, und was als eine persönliche Niederschrift begann, endete als ein verrücktes Buch, bei dem nicht mal ich wusste, worum es ging. Als dann das Buch fertig war, nach einem Jahr, alles in Nachtarbeit, hatte ich diesen Berg Seiten vor mir. Und dann sagte meine Mutter, “Also, vielleicht müssen wir das jetzt veröffentlichen?” Und sobald dies eingetreten war, war es nicht mehr in meinen Händen. Ich habe es nie wieder gelesen, und ich war nicht mehr mit dem Buch in Kontakt, obwohl es mein Leben veränderte. Viele Jahre später kam Bille August mit dem Buch unter dem Arm und dem Plan, einen Film daraus zu machen. Ich habe ein Gefühl, als wäre mein Leben neu erfunden worden, rekreiert, dass die Fiktion die Wirklichkeit ersetzt hat. Wenn ich jetzt an meine Großmutter denke, kann ich nicht an meine wirkliche Großmutter denken, ich denke immer an Meryl Streep. Es ist ein wunderbares Gefühl, wirklich. Nun, das ist die Geschichte vom Geisterhaus.” – Isabel Allende