05.08.2022
364 Tage, seit KAISERSCHMARRNDRAMA ins Kino kam – eine lange Zeit für die Fans von Rita Falk und ihren Kultkrimis um Franz Eberhofer. Knapp ein Jahr später ist der berühmteste Dorfpolizist Deutschlands endlich zurück auf der großen Leinwand. Niederkaltenkirchen kann aufatmen. In GUGLHUPFGESCHWADER sorgt er seit dem 4. August wieder für Recht und Ordnung. Zumindest würde er das gerne…. denn dem Franz (Sebastian Bezzel) und seinem Kollegen Rudi (Simon Schwarz) wird nämlich wieder der ein oder andere Stein in die Wege gelegt. Unter anderem sprengt Rudis neue Flamme, die diskutierfreudige Theresa, das Fahndungs-Dreamteam. Zefix noch eins! Schließlich muss das sonst so eingespielte Ermittlerduo herausfinden, wer das Lottogeschäft samt Inhaberin angezündet hat. Das ist auch für die Familie vom Franz nicht unwichtig, denn Oma Eberhofer hat es sich in den Kopf gesetzt, die Schulden des Hofes mithilfe des Jackpots zu begleichen.
Auf dem Eberhoferhof ist also schon wieder einiges los. Auch zwischen Franz und seiner Susi (Lisa Maria Potthoff) läuft es nicht ganz rund und gleich die erste Sitzung bei der Paartherapie gerät dezent aus dem Ruder. Gut, dass er noch die Arbeit hat. Doch auch auf Rudi ist diesmal wenig Verlass. Rudis neue Freundin Theresa (Stefanie Reinsperger) ist so gar nicht nach Franz’ Gusto. Als der Franz dann auch noch Rudis Geschenk abweist – die dreibeinige Hündin Hinkelotta – hängt der Haussegen endgültig schief. Nur Oma Eberhofer bewahrt Durchblick und backt seelenruhig ihre Guglhupfe für das Dienstjubiläum vom Franz.
„Spielsucht, Millionengewinn und korrupte Polizisten“ – das sind laut Regisseur Ed Herzog die offiziellen Themen in GUGLHUPFGESCHWADER, aber natürlich dreht sich auch wieder alles um persönliche Beziehungen in der Eberhofer-Welt: Neuer Hund, neue Freundin, neue Verwandtschaft. Doch wer sind eigentlich die ganzen neuen Gesichter, die das Leben vom Eberhofer so aufmischen? Wer steckt zum Beispiel hinter der Frau, die sich zwischen den Franz und Rudi zu drängen scheint? Zeit, sich die Niederkaltenkirchener Neulinge einmal genauer anzuschauen!
Würde man den Eberhofer fragen, wäre es wohl Theresa, die ihn grad am meisten nervt. Immerhin nimmt sie Rudi voll in Beschlag. Gespielt von Theaterikone Stefanie Reinsperger, trifft das Publikum in GUGLHUPFGESCHWADER auf die bayerische Version von Yoko Ono. Politisch korrekt und ursensibel – Kontrastprogramm für die dörfische Provinz. Flugs gestaltet Theresa nicht nur Rudis Wohnung zum spirituellen Tempel um, sondern setzt ihm auch noch solche unerhörten Flausen wie Fleischverzicht ins Ohr. Auch der Eberhofer bekommt Theresas gefühlvolle Art zu spüren. Denn seine aufkeimende Eifersucht bleibt bei ihr nicht unbemerkt. Das muss geklärt werden! Der Eberhofer soll über Gefühle reden – na, das kann ja heiter werden…
Zu behaupten, dass Theresa das Niederkaltenkirchener Polizeigespann im Alleingang auseinanderbringt, ist allerdings nicht ganz richtig. Die Beziehungsprobleme von Franz und Rudi beginnen schon deutlich früher:Die dreibeinige Hündin Hinkelotta war eigentlich als liebevolles Geschenk von Rudi gedacht, das jedoch rüde zurückgewiesen wird. Der Franz hat nämlich gar keinen Bock auf einen Ersatz für seinen Ludwig. Und schon gar nicht mitten im Trubel um den Lotto-Otto.
Wäre es nur der tierische Familienzuwachs, den Rudi ins Leben vom Franz bringt, wäre wohl alles halb so wild. Doch mit dem Lotto-Otto, gespielt von Johannes Berzl, hat er wirklich alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit seiner Mutter, mit der Franz vor 24 Jahren mal aus Versehen einen One-Night-Stand hatte, betreibt Otto das Lottogeschäft in Niederkaltenkirchen. Als Unbekannte den Laden samt der Inhaberin in Brand setzen, bleibt Franz unfreiwillig mit dem mutterlosen Otto zurück. Rudi ist nach der Zurückweisung seines Geschenks allerdings nicht gewillt, seinem Kollegen wie üblich aus der Patsche zu helfen. Das Chaos bleibt nicht lange aus, denn Otto kommt schon bald abhanden. Auf der Suche nach dem modisch gewagten Tunichtgut begegnet der Eberhofer jedoch noch einer weiteren Person aus seiner Vergangenheit.
Die eberhofe’sche Fahndungstruppe dringt in dubiose Gefilde vor, um Otto zu finden. Hier trifft der Franz auf seinen ehemaligen Polizeischulkameraden Mike Kuglmayer (Michael A. Grimm). Schon in der Polizeischule gehörten die beiden zu den schlechtesten Berufsanfängern. Hier schließt sich auch der Kreis aus neuen und alten Gesichtern im GUGLHUPFGESCHWADER. Zufälligerweise haben nämlich auch ihre Darsteller Michael A. Grimm und Sebastian Bezzel die Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie gemeinsam genossen, wenn auch sicher nicht als die Schlechtesten ihres Jahrgangs.
Zwischen vermeintlichen Vaterfreuden, Tiersegen, Glücksspiel und Korruption ist in GUGLHUPFGESCHWADER ganz offensichtlich so einiges los. Die Neuzugänge machen es dem Eberhofer, der doch eigentlich nur den Guglhupf von der Oma und sein Dienstjubiläum genießen will, gewiss nicht leichter. Doch wer jetzt ein bisschen Mitleid mit ihm hat, sollte sich nochmal an die Stoffeligkeit des knautschigen Dorfpolizisten erinnern. Die bekommtauch wieder der Flötzinger ab.
Bis zum Ende bleibt es spannend: Wird das Fahndungstrio aus Franz, Rudi und Theresa noch zusammenfinden und den Lotto-Otto aufspüren? Können sie den Fall erfolgreich abschließen und endlich den Jubiläumsguglhupf anschneiden? Und vor allem: Was passiert mit Hinkelotta? Ein Glück, dass die Antworten nur einen Kinobesuch weit weg sind: GUGLHUPFGESCHWADER ist am 4. August in den Kinos gestartet.