14.08.2023
Endlich wieder Eberhofer! Eingefleischte (pun intended) Eberhofer-Fans werden auch im brandaktuellen neunten Teil der Bestsellerverfilmungen wieder voll auf ihre Kosten kommen. Denn REHRAGOUT-RENDEZVOUS bietet alles, was die Filmreihe um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer und seinen niederbayerischen Kosmos so erfolgreich macht: Es gibt wieder einen verzwickten Vermissten-, pardon: Mordfall für das Ermittler-Dreamteam Franz und Rudi, natürlich geht‘s auch ums guade Essen der Oma, um Freundschaft, um die Beziehung von Franz und Susi und ganz allgemein um den grotesken Realismus von Niederkaltenkirchen.
Und auch darauf ist Verlass: Wie alle vorherigen Teile verfügt auch REHRAGOUT-RENDEZVOUS über einige Alleinstellungsmerkmale – oder wie Susi neuerdings in feinstem Marketingsprech sagen würde: „Unique Selling Points“. Dazu zählt, so viel darf hier verraten werden, der berühmteste bayerische Fastfood-Klassiker überhaupt: die Leberkässemmel. Aber natürlich geht es beim Eberhoferkrimi nicht um irgendeine gewöhnliche Semmel, sondern um ein ganz und gar gigantisches Exemplar des Eberhofer’schen Grundnahrungsmittels.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Susi Gmeinwieser hat schon Recht, wenn sie bilanziert: „Niederkaltenkirchen ist touristisch ein totaler Underperformer.“ Es kommen einfach zu wenig Gäste ins Dorf, man wüsste aber gar nicht so recht, wieso. Deshalb bedarf es eben eines „Unique Selling Points“ oder auch „Unique Sailing Points“, wie die „Frau Susi“ das ganz selbstbewusst nennt. Die nahe Metropole Landshut glänzt immerhin durch eine Burg und Bad Füssing durch ein Thermalbad. Zwiesel trumpft mit Glasbläserei auf, Furth im Wald mit dem Drachenstich, Burghausen gar mit einem Jazz-Festival.
Aber was könnte der Anreisegrund in Niederkaltenkirchen sein?
Allenfalls die durchaus erstaunliche Höhe und Verlässlichkeit der Mordrate oder Susis bemerkenswert pinke Jeans. Im Rahmen des Wettbewerbs „Schönster Kreisverkehr“ hat sie allerdings die zündende Idee: Als Zierde für das mittlerweile längst legendäre Rondell und als Sinnbild für ihr Dorf erwählt sie nämlich kein Rehragout, keine Dampfnudel, keinen Schweinskopf al dente und auch keinen Winterkartoffelknödel, sondern – wie sollte es anders sein – natürlich eine riesige Leberkässemmel.
So kreativ Susis Idee für Niederkaltenkirchens Tourismuskampagne auch ist – ganz allein ist sie damit nicht.
Denn etliche andere Orte haben sich in Sachen Leberkäs bereits hervorgetan. Die Stadt Ulm beispielsweise gelangte ins Guinnessbuch der Rekorde durch den längsten (116 Meter) Leberkäs, das schwäbische Walpertshausen indessen durch den schwersten Leberkäs der Welt (3318 Kilo). Bad Birnbach in Niederbayern ließ 2009 vermelden, die größte (essbare) Leberkässemmel der Welt belegt zu haben, aus Saarbrücken hieß es 2021, bald würde ein gigantischer „Fleischkäs-Weck“ aus glasfaserverstärktem Kunststoff die Welt verschönern. Darüber hinaus dürften weltweit etliche konkurrierende Objekte entstanden sein, allerdings unter so exotischen Bezeichnungen wie „Meatball Sandwich“ oder „Floischkäs-Weggla“.
Die gigantische Leberkässemmel für Niederkaltenkirchen war zunächst einfach eine sehr spezielle Anforderung an die Szenenbildnerin Annette Ingerl, aber keineswegs „ein Schock“, wie sie selbst berichtet: „Beim Eberhofer sind wir ja einiges gewöhnt. Und gefühlt hätte man es sogar größer machen müssen, aber dann hätte das Ding in keine Werkstatt und keinen LKW mehr reingepasst.“
So wurde die Skulptur von Bildhauer Till Zimmermann in dessen Ismaninger Werkstatt gefertigt: 3 Meter Durchmesser, 2,20 Meter Höhe, 250 bis 300 Kilo Gewicht. „Es war ein bisschen schwierig, so viel Styropor zu bekommen“, erzählt Regisseur Ed Herzog von den Lieferschwierigkeiten im Jahr 2022. Er hofft nun, dass dieses riesige, von Gips überzogene Styropor-Gebilde, irgendwann im Drehort Frontenhausen zur Geltung kommen wird. Die Chancen stehen gut, denn das Werk ist dort bereits eingelagert. Vielleicht landet es eines Tages tatsächlich inmitten des nach Franz Eberhofer benannten Kreisverkehrs (übrigens auch ohne Fleischkäsestatue schon jetzt ein gut besuchter Tourismusmagnet). Dann könnten noch viele Niederbayer*innen den Spruch bringen, der laut Annette Ingerl am häufigsten fällt beim Anblick der Monsterleberkässemmel: „Da fehlt der Senf!“
Wer die Leberkässemmel in Übergröße bestaunen will, schaut sie sich am besten auf einer meterhohen Kinoleinwand an, denn REHRAGOUT-RENDEZVOUS läuft ab jetzt in den Kinos!
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