LAUCHHAMMER – TOD IN DER LAUSITZ: Die neue Krimiserie in einer gespaltenen Landschaft

Deutschland und Krimis passen zusammen wie Herbst und Kürbis. Das sonntägliche Krimivergnügen gilt für viele als gesetzt. Jetzt kommt eine neue Krimiserie ins Fernsehen – und diese hat es ordentlich in sich!

LAUCHHAMMER – TOD IN DER LAUSITZ erzählt von dem Mord an einem Mädchen und die Ermittlungsaufgaben eines Kommissars, gespielt von Mišel Matičević, in einer eindrucksvollen Kulisse, die so noch nicht zu sehen war. Die ersten beiden Folgen starteten sehr erfolgreich mit insgesamt 10,54 Millionen Zuschauer*innen im Ersten – sie waren damit nach der Hauptausgabe der „Tagesschau“ die meistgesehene Sendung des Tages. Alle sechs Folgen stehen bereits jetzt in der ARD- und ARTE-Mediathek zur Verfügung.

Morde, die bis in die DDR zurückführen

Der LKA-Ermittler Maik Briegand wird wegen eines Mädchenmordes in seine Heimat Lauchhammer, eine Stadt in der Lausitz, berufen. Gemeinsam mit der Ermittlerin Annalena Gottknecht (Odine Johne) gilt es nicht nur den Mord aufzuklären, sondern auch die Vergangenheit. Maik Briegand sieht sich immer wieder mit seinen alten Freund*innen und Kolleg*innen konfrontiert, und mit ihnen auch zwielichtige Gestalten.Teil davon sind sein eigener Bruder (Christian Kuchenbruch) und auch Vater (Uwe Preuss), der nach der Wende frühpensioniert wurde und seinen Frust seitdem im Alkohol ertränkt. Die korrekte Ermittlerin Annalena und der involvierte Maik geraten währenddessen immer häufiger aneinander, da für Annalena nur die reinen Fakten eine Rolle spielen. Interessens-, Generationen- und Vergangenheitskonflikte sind hier vorprogrammiert. Gemeinsam schaffen Annalena und Maik es aber doch, die Fakten mit der Geschichte zusammenzuführen.

Eine Serie voller Strukturwandel

Die in Brandenburg liegende Stadt Lauchhammer durchlebt gerade einen Wandel. Einst ein wichtiger Ort in der DDR für den Kohleabbau, werden heute immer größere Teile des Bergwerks stillgelegt. Dieses Motiv des Dualismus wollten Regisseur Till Franzen und Kameramann Felix Novo de Oliveira festhalten. Im Kontrast zu dieser durch den Kohleabbau entstandenen Wüstenlandschaft stehen die beeindruckenden Flüsse und Wälder Brandenburgs und Sachsens. Neben den Großeltern, die damals Arbeiter*innen im Kohlewerk waren, taucht die Figur der jungen Tochter und Klimaaktivistin Jackie (Ella Lee) auf, die sich für einen frühzeitigen Kohleausstieg einsetzt. Zuletzt bildet die engagierte und korrekte Ermittlerin Annalena Gottknecht einen weiteren Kontrast zum befangenen Maik Briegand. Rbb-Redakteurin Kerstin Freels fasst es so zusammen:

„Die Landschaft, so zerklüftet durch den Kohle-Bergbau, steht als Sinnbild für die Menschen und ihre Empfindungen. Man schaut diese atemberaubenden Bilder an und versteht, was es für sie bedeutet haben muss, ihre Arbeit hier nach der Wende zu beerdigen. Genauso gehen wir mit der jungen Jackie, die diese Erinnerungen mit dem Blick auf die notwendige Zukunft nun radikal ausräumen muss. Für uns im rbb zeigt LAUCHHAMMER auf besondere Weise die Vielfalt der Region mit ihrer Tradition, den Wunden und dem Aufbruch, aber auch die politische und gesellschaftliche Verantwortung, die ein Strukturwandel von dieser Dimension unweigerlich mit sich bringt.“

Neben den imposanten Bildern war es für Novo de Oliveira wichtig, dass die Landschaft nahezu gefühlt werden kann. In den Drehbüchern wird von einem Hitzesommer gesprochen und genau diesen wollte er das Publikum spüren lassen:

„Die im Buch beschriebene Hitze sollte man in jedem Bild spüren, genauso wie den Staub in der Luft. Dabei spielen die Sonne und das Licht natürlich eine zentrale Rolle. Ich achtete daher bei jedem Motiv darauf, zur richtigen Uhrzeit und Richtung die Szene zu drehen, um die gewünschte Atmosphäre zu kreieren. Das erfordert natürlich eine besonders gute Vorbereitung im Drehplan. Bei Innenmotiven war das Licht von außen meistens das Dominierende – die Figuren sollten sich vor der gleißenden Sonne schützen müssen, was wir durch zugezogene Fenster und Rollläden sowie Ventilatoren und mit Hilfe von Haze visualisierten. Wichtig war uns auch, dass die Figuren von der Maske her nicht zu sauber waren, sie sollten immer schwitzen und die karge Kohlelandschaft musste sich in den Gesichtern widerspiegeln. Ich habe versucht, den einzelnen Figuren jeweils eine subtile Lichtstimmung mitzugeben, die ihre Seele und ihr Befinden widerspiegelt und dadurch auch eine Lebendigkeit erzeugt durch den Wechsel von Kontrast, Dunkelheit versus lichtdurchflutet.“

Die sechsteilige Krimiserie LAUCHHAMMER – TOD IN DER LAUSITZ wird rund um den symbolträchtigen 3. Oktober in der ARD ausgestrahlt. Wer aber bereits jetzt den mysteriösen Mordfall und die eindrücklichen Bilder der Lausitz sehen will, kann die Serie seit dem 1. September in der ARD- und ARTE-Mediathek streamen. Den Link dazu findet ihr direkt hier.