18.03.2022
Aktuell ist sie mehr gefragt denn je: Haltung. Laut Duden beschreibt Haltung die innere Grundeinstellung, die jemandes Denken und Handeln prägt. Sie beeinflusst demnach also auch unsere Persönlichkeit und ist tief in uns verankert. Der Philosoph Philipp Wüschner äußerte bei Deutschlandfunk Kultur, dass wir Beispiele brauchen, um eine Haltung zu finden. Dabei gehe es vor allem darum, sich von dem inneren Gefestigtsein anderer Menschen beeindrucken zu lassen.
Filme können Persönlichkeiten mit viel Haltung eine Plattform geben und damit dafür sorgen, dass wir unsere alten Überzeugungen in Frage stellen und Haltungen erlernen. Genau solche inspirierenden Filme brauchen wir jetzt! Denn was alle mutigen Menschen mit Haltung eint, ist die Hoffnung auf eine bessere Welt.
„Ich weiß, ihr seid wütend! Ich bin wütend! Gehen wir raus auf die Straßen von San Francisco und teilen unsere Wut!”
– Harvey Milk
Harvey Milk ist ein wahres Vorbild dafür, Haltung zu zeigen. In der Filmbiografie MILK (2008) verkörpert Sean Penn den amerikanischen Bürgerrechtler, der sich gegen die Diskriminierung der queeren Community einsetzte. Er wurde 1977 als erster offen Homosexueller in Kalifornien in ein öffentliches Amt gewählt. In den 70er Jahren waren homosexuelle Handlungen in den USA unter Strafe gestellt. Wenn zum Beispiel herauskam, dass in einer Wohnung homosexuelle Handlungen vorgenommen wurden, konnte das die fristlose Kündigung zur Folge haben. Harvey protestierte unter anderem auch gegen ein geplantes Referendum, mit dem schwulen Lehrern verboten werden sollte, ihren Beruf auszuüben. Inmitten von Ausgrenzung und Strafverfolgung blieb Harvey Milk standhaft und trat für sexuelle Vielfalt ein. Dafür bezahlte er einen hohen Preis. Der Stadtrat Dan White erschoss ihn und den Bürgermeister San Franciscos am 27. November 1978. Noch heute wird er als Ikone der LGBTQIA+-Bewegung gefeiert. MILK erhielt 2 Oscars für das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller und ist ein Film, den man gesehen haben muss.
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Externe Daten laden„Sie haben Angst, dass ich die Rolle nicht einnehme, die Sie für mich vorgesehen haben!“
– Caspar Leinen
In der Verfilmung des Romans DER FALL COLLINI von Ferdinand von Schirach wird die Geschichte des 70-jährigen Italieners Fabrizio Collini verhandelt. Er soll den Großindustriellen Hans Meyer in dessen Berliner Hotelsuite getötet haben und nun schweigt er. Der unerfahrene Anwalt Caspar Leinen (gespielt von Elyas M’Barek) wird als Pflichtverteidiger eingesetzt. Das Brisante: Das Opfer war eine Art Ersatzvater für ihn und noch dazu der Vater seiner Jugendliebe. Außerdem muss er gegen einen weit überlegenen Strafverteidiger antreten. Doch er beweist Haltung und nimmt den Fall an. Mehr noch, er kniet sich rein und kämpft für Gerechtigkeit. Er deckt einen riesigen Justizskandal auf, da nach dem 2. Weltkrieg viele Kriegsverbrechen lediglich als Totschlag und nicht als Mord bewertet wurden. Zahlreiche NS-Verbrechen konnten somit verjähren und blieben straffrei. Trotz persönlicher Verflechtungen und öffentlichem Druck bringt Caspar Leinen den Mut auf, die Wahrheit auszusprechen und Opfern der Nationalsozialisten eine Stimme zu geben.
Marco Kreuzpaintner, Regisseur von DER FALL COLLINI, sagt über das Projekt:
„Mich hat vor allem das Thema Gerechtigkeit interessiert. Konkreter gesagt: die Frage, ob das, was wir Recht nennen, auch immer gerecht ist. Ich finde, DER FALL COLLINI ist etwas, das heutzutage sehr selten geworden ist, nämlich ein im besten Sinne „moralischer“ Filmstoff: eine Geschichte, in der man sich über eine Ungeheuerlichkeit empören darf und einen Helden dabei begleitet, wie er ein Stück weit für mehr Gerechtigkeit sorgt. Die Ungeheuerlichkeit ist in diesem Fall das so genannte Dreher-Gesetz von 1968, durch das Tausende von Verbrechern aus dem Dritten Reich ungestraft davonkamen. DER FALL COLLINI zeigt, dass es unsere urmenschlichste Pflicht ist, uns für Gerechtigkeit einzusetzen – und dass sich dieser Kampf auch immer lohnt.“
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Externe Daten laden„Ihr seid also der Meinung, dass eine Diktatur heute in Deutschland nicht mehr möglich wäre?”
– Rainer Wenger
Es ist ein Leichtes, rückblickend zu sagen, dass man sich gegen die NS-Diktatur behauptet hätte. Wie ist es aber, wenn man sich plötzlich wirklich in faschistoiden Strukturen wiederfindet? Stellt man sich dem entgegen? Darum geht es in DIE WELLE.
Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) möchte seinen Schüler*innen die Entstehung einer Diktatur näherbringen. Diese wollen aber nicht schon wieder über den Nationalsozialismus sprechen und glauben auch nicht daran, dass so etwas noch einmal in Deutschland passieren kann. Daraufhin startet er das Experiment „Die Welle“, welches auf die reale Durchführung von „The Third Wave“ aus dem Jahr 1967 zurückgeht. Die Klasse lässt sich darauf intensiver ein, als Wenger gedacht hätte. Sie verinnerlichen die Grundsätze der Bewegung und schnell wird aus dem Zusammengehörigkeitsgefühl ein Gruppenzwang. Andersdenkende werden ausgegrenzt. Einzelne Schüler*innen zeigen wiederum Rückgrat, indem sie die neuen Strukturen hinterfragen und zum Beispiel nicht bereit sind, die Uniform zu tragen. Sie beweisen Stärke, denn sie lehnen sich gegen die Masse auf und erkennen, dass das Ende der Meinungsvielfalt der Beginn einer Diktatur ist. Ein Experiment, das nicht an Aktualität eingebüßt hat.
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Externe Daten laden„Mut ist ansteckend!“
– Julian Assange
Sollte man die Wahrheit um jeden Preis ans Licht bringen? Dieser Frage geht der Film INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT über WikiLeaks-Gründer Julian Assange (Benedict Cumberbatch) und seinen Kollegen Daniel Domscheit-Berg (Daniel Brühl) nach. Sie erschufen eine Plattform, die dem Schutz von Whistleblowern dienen sollte. WikiLeaks brachte explosive Enthüllungen hervor: vom korrupten kenianischen Präsidenten, über toxische Abfälle in der Elfenbeinküste bis hin zu Dokumenten des US-amerikanischen Geheimdienstes. Assange und Domscheit-Berg machten sich zur Aufgabe, diejenigen zu überwachen, die keiner kontrolliert. Der Film endet im Jahr 2010.
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Externe Daten ladenMutige Menschen wie Harvey Milk geben uns in Filmen allen ein Beispiel dafür, was es heißt, für die eigenen Werte einzustehen. Sie zeigen, dass es etwas zu bewegen gibt und dass jeder einen Unterschied machen kann. Haltung zu beweisen, ist gewiss nicht immer leicht. Geschichten wie die hier genannten können jedoch dazu motivieren und verdeutlichen, dass es gerade in schwierigen Zeiten von Bedeutung ist, füreinander einzustehen.